Auf dem Roten Stein (2366 m) - ein Panoramagipfel in den Lechtaler Alpen
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Am Fuße des Großvenediger
Mit einer 4-tagigen Hüttentour die grandiose Hochgebirgslandschaft der Großvenedigergruppe erwandern
Mit dem Auto reiste die 4-köpfige Wandergruppe nach Prägraten am Großvenediger. Ziel des ersten Tages der Hüttentour war die Neue Sajathütte auf 2575 m, dabei mussten die Wanderer 1246 Hm überwinden. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20 Grad machten sie sich euphorisch an den Aufstieg. Von Hinterbichl führte der gut ausgeschilderte Steig zunächst durch den Wald zur Stabanthütte, wo sich die Wanderer mit Gersten- und Gulaschsuppe stärken und ihren Durst löschen konnten.
Ein steiler, wildromantischer Pfad führte durch den Wald zu den von Blumenteppichen überzogenen Almwiesen, die sog. Katin- und Sajatmähder. Sogar einige Edelweiße säumten den Weg. Über Serpentinen gewann die Gruppe rasch an Höhe, bis schließlich die Neue Sajathütte, das Schloss im Kajatkar, in greifbarer Nähe war.
Einige Wanderer hatten noch genügend Energie, leihten sich vom Hüttenwirt Helm und Klettersteigset und stiegen noch auf die Rote Säule (2820 m). Hier war noch einmal volle Konzentration sowie Bein- und Armkraft nötig. Der Klettersteig der Kategorie D/E mit überhängenden Leitern forderte seinen Tribut. Am Gipfel war die Anstrengung vergessen. Ein herrliches Gipfelpanorama auf die umliegenden 3000er entschädigte für alle Mühen.
Nach einem gemütlichen Hüttenabend freuten sich die Alpinisten auf die Königstour des nächsten Tages zur Johannishütte.
Gleich zwei 3000er standen auf dem Programm. Von der Hütte führte der Weg durch das Sajatkar zu einer fast senkrechten Felswand, die die Bergwanderer durchsteigen mussten. Beim steilen Anstieg zur 3164 m hohen Kreuzspitze machte sich bei dem einen oder anderen die dünnere Luft in dieser Höhe bemerkbar. Der Ausblick auf Großen Geiger (3360 m) und Großvenediger (3660m), dem Herrscher der Venedigergruppe, entschädigte für den Aufstieg. Ein Sonne-Wolkenspiel gab immer wieder die Gipfel frei. Der Abstieg führte über die Nordflanke zur Tulpscharte (2948 m) hinab, ehe die Tulpspitz mit ihren 3054 m die Wanderer etwas forderte. Eine leichte Kletterei über Blockwerk führte zum Gipfel. Der Abstieg zur Zopatscharte (2958 m) erforderte die volle Konzentration der Alpinisten. Trotz Seilversicherung musste jeder Schritt beim Abklettern sitzen. Der Regen der letzten Nacht machte die mit Flechten bewachsenen Felsblöcke recht glitschig. Über den Venediger Höhenweg, der sich zur Johannishütte schlängelt, ging es angenehm 800 m bergab. Unterwegs versperrte ein großes Schneefeld das Weiterkommen. Mit Spikes, schnell über die Bergschuhe gezogen, ließ sich auch dieses Hindernis meistern. Auf der sonnigen Terrasse der Hütte war alle Anstrengung schnell vergessen, hinter der Hütte zeigten sich die Gletscherriesen in ihrer ganzen Pracht.
In der Nacht zog eine Kaltfront durch und brachte ergiebigen Regen. Mit Regenkleidung machte sich die Gruppe auf den Weg über das Türmljoch (2970 m) ins Maurertal. Nach einem kurzen Regenschauer mit Hagel riss der Himmel beim Türmljoch (2790 m) auf und gab den Blick auf die umliegenden Gletscher frei. Der Abstieg führte weiter über mehrere Kehren bergab ins Tal zur Essener-Rostocker-Hütte. Mehrere Gebirgsbäche, angeschwollen durch die Regenfälle der letzten Nacht, mussten die Wanderer queren. Das Balancieren über Felsblöcke war nicht jedermanns Sache. Über der Essener-Rostocker-Hütte glitzern eisgepanzerte Dreitausener.
Gerade noch rechtzeitig erreichten die Wanderer die Hütte, bevor der Regen einsetzte und für die Gruppe eine kleine Erholung der letzten anstrengenden Tage sorgte.
Am letzten Tourentag lachte die Sonne vom Himmel. Das Regenbebiet war abgezogen. Zum Ausklang bestieg die Gruppe noch das Rostocker Eck (2749 m), das ein wunderschönes Bergpanorama auf die umliegenden 3000er bietet. Über den Carl-Bremer-Weg ging es zurück zur Hütte. Über weite Schleifen führte der Weg gemütlich ins Maurertal talabwärts nach Ströden und weiter nach Hinterbichl, dem Ausgangspunkt der Hüttenrunde.
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Alpenverein Moosburg: Bergtour zur Großen Schlicke am 19.09.2020
Die Bergwelt südlich der Allgäuer Alpen wurde bei der vor kurzem durchgeführten Bergtour mit dem Moosburger Alpenverein im Bus angesteuert. Es ging zu früher Morgenstunde bei spätsommerlichen Temperaturen ins beschauliche Tannheimer Tal nach Grän.
Mit der Gondelbahn kam man dem angestrebten Ziel, der Großen Schlicke (2059 m), über das Füssener Jöchle (1818 m) schon auf Sichtweite näher. Auf diesem gewaltigen Felsmassiv sollten wir, für Geübte über einen unschwierigen Bergpfad, in ca. 2 Stunden Brotzeit machen können! Nach kurzer Zeit war die Reintaler Scharte erreicht, von der man hinuntersah auf den Talschluss des Reintals mit den riesigen Felswänden von Schartschrofen, Rote Flüh, Gimpel und Kellenspitze als südliche Begrenzung.
Jetzt ging’s immer schön sonnseitig an der südöstlichen Flanke des Hahnenkopfes entlang, über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes, bis zur Vilser Scharte, an der man eine spektakuläre Sicht auf die steilabfallenden Westwände der Schlicke und des Hahnenkopfes hatte.
Aus dem Reintal, 300 Höhenmeter tiefer, grüßten die Otto-Mayr-Hütte (DAV) und die Füssener Hütte einladend herauf. Nun, am Gipfelanstieg angekommen, ließen sich einige der Wanderer am Sonnenhang gemütlich zur Brotzeit nieder, während die Gipfelstürmer die steinigen Serpentinen bis zum Gipfelkreuz meisterten. Hier bot sich nach Norden die freie Sicht über die Allgäuer Seen, die Burgruinen Hohen-Freyberg, Eisenberg und Falkenstein und Ludwigs Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau und sogar die Zugspitze sollte von hier aus zu sehen sein. Nach Süden boten sich dem staunenden Auge unzählige nicht näher bezeichnete Gipfel. Ein unbeschreibliches Panorama!
Für eine Gruppe führte der Weg wieder zurück auf dem gleichen Weg, die besonders Trainierten ließen es sich nicht nehmen, auf einem Rundweg den Hütten im Reintal unten einen kurzen Besuch abzustatten.
Vereinzelt säumten den Weg noch die Blüten des blauen Eisenhutes, die einer kleinen Enzianart, zarte Glockenblümchen und die perlmuttschimmernden Blüten der Silberdistel.
Wieder zurück auf der Reintaler Scharte, entschlossen sich einige Wanderer, da noch ausreichend Zeit war, im Vorbeigehen die Läuferspitze (1956 m) mitzunehmen. Da zogen innerhalb kurzer Zeit einige tiefhängende Wolken über die Gipfel hinweg, so dass die Sicht ziemlich eingeschränkt war.
Am Schluss ließen sich alle zufrieden in der Sonnalm zu einer Brotzeit oder Kaffee und Kuchen nieder, bevor es mit der Bergbahn ganz entspannt wieder hinunterging nach Grän, wo der Bus schon zur Heimfahrt bereitstand.
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Bustour am 18.07.2020:
"Idyllische Bergseen und schroffes Gebirge – die Mieminger Kette"
Mit dem Bus machten sich 26 Bergfreundinnen und Bergfreunde am Samstag, 18.07.2020, um 06:00 Uhr, von Moosburg auf den Weg in die Zugspitzregion. Ziel der Bergwanderung war die Mieminger Kette bei Ehrwald. Es war die erste Bustour des DAV Moosburg, die seit Lockerung der Ausgehbeschränkungen wegen Corona wieder möglich war. Den verpflichtenden Mund- und Nasenschutz während der Fahrt nahmen die Teilnehmer nach wenigen Minuten gar nicht mehr wahr.
Während der Busfahrt stellten Hubert Hornung und Klaus Elfinger den Teilnehmern die Wanderung vor und erzählten einiges über die Besonderheit dieser Landschaft.
Das Mieminger Gebirge (auch Mieminger Kette genannt) ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Es befindet sich vollumfänglich in Österreich im Bundesland Tirol. Die Mieminger Kette befindet sich etwas im Schatten des berühmteren, direkt im Norden anschließenden Wettersteins mit der Zugspitze, kann aber doch mit einigen Reizen glänzen. Mehrere Seen wie Igelsee, Drachensee, Seebensee laden zum Verweilen ein. Zur gemütlichen Einkehr erwarten Coburger Hütte und Seebenseealm die Gäste.
Gegen 08:30 Uhr machte sich die Gruppe bei leicht bewölktem Himmel und angenehmen Bergtemperaturen auf den Weg. Die Ehrwalder Almbahn brachte die Wanderer auf 1500 m. Von dort konnte jeder nach seiner Ausdauer die leichte, mittelschwere oder anspruchvolle Wanderung wählen.
Ein Teil der Gruppe nahm die leichte/mittelschwere Variante. Von der Ehrwalder Almbahn führte der Weg auf Forststraßen und leichten Waldpfaden am Igelsee vorbei zum idyllisch gelegenen Seebensee. Einige stiegen hier noch einige zur Coburger Hütte auf. Die anspruchvolle Variante führte übers Brendlkar am Brendlsee vorbei zum Tajatörl (2259 m). Der Weg durch das Kar mit feinem und grobem Schotter war kräftezehrend und forderte Konzentration beim Gehen. Am Tajatörl freute sich alle über die ausgiebige Rast. Einige Bergfexe wollten noch einen Gipfel mitnehmen und stiegen mit Hubert Hornung zum Hinteren Tajakopf (2408 m) auf. Hier war noch einmal höchste Konzentration gefordert, an einigen Stellen mussten auch die Hände zu Hilfe genommen werden, um den Gipfel zu erklimmen. Ein herrliches 360 Grad Panorama entschädigte die Bergwanderer für die Mühen. In Norden das Zugspitzmassiv, leider etwas "benebelt", im Osten türmt sich der Igelskopf (2224 m) aus dem Brendlkar, vom Westen her grüßen die pyramidenförmige Ehrwalder Sonnenspitze (2417 m) sowie der Vordere Drachenkopf (2302 m), nach dem gleichnamigen Drachensee bei der Coburger Hütte benannt. Warum er so heißt, weiß eigentlich keiner so genau, da es auch keine konkrete Drachensage in dieser Bergregion gibt. Gleiches gilt für den Drachenkopf. So manch einer aber vermutet, dass der Drachensee so heißt, weil böse Schwiegermütter hier versenkt wurden …
Nach einer ausgiebigen Rast auf der Coburger Hütte und Seebenseealm ließen sich die Wanderer Essen und Trinken schmecken. Die einen bevorzugten eher die süße Variante Germknödel mit Vanillesauce, die anderen genossen eine deftige Speckknödelsuppe oder die Hauswurst mit Sauerkraut.
Der Rückweg führte schließlich beim Aussichtspunkt "Ehrwalder Becken" vorbei, von dort man ganz Ehrwald und Leermoos überblickt.
Das Ehrwalder Becken entstand durch einen gewaltigen Bergsturz vor rund 4100 Jahren. Dadurch wurde der heutige Fernpass aufgeschüttet und der Abfluss der Loisach nach Süden versperrt, so dass sich im heutigen Ehrwalder Becken ein See bildete. Die Loisach suchte sich schließlich einen Abfluss nach Norden ins Werdenfelser Becken. Der See verlandete und bildete so das Moor.
Mit der Ehrwalder Almbahn schwebten die Wanderer wieder in Tal. Dann ging es mit dem Bus zurück nach Moosburg.
Am Tajatörl, 2259 m
Fahrt zu den Schachten und Filzen im Bayerischen Wald
Zur letzten gemeinsamen Fahrt in diesem Jahr mit dem umweltfreundlichen Bus starteten 30 unermüdliche Wanderer des Moosburger Alpenvereins am Samstag, 12.10.2019, früh um 6 Uhr bei noch frischen Temperaturen, um eine erlebnisreiche Rundtour zu den Schachten (frühere Almwiesen für Jungrinder) und Filzen (Hochmoore) im Bayrischen Wald zu unternehmen.
Während der Fahrt setzte sich die aufgehende Sonne über dünnen Nebelschwaden schon verheißungsvoll in Szene.
Vom kleinen Wanderparkplatz in Buchenau bei Lindberg startete die Gruppe, noch in warmen Jacken oder sogar mit Handschuhen, den Pommerbach entlang auf schon braunem Herbstlaub Richtung Lindberger Schachten. Auf dem mit dem Zeichen der Pestwurz gut markierten, breiten, zum Teil felsdurchsetzten Weg ging es beständig durch lichten Wald aufwärts. Schon bald war die persönliche Betriebstemperatur bei den Wanderern erreicht und die Jacke konnte im Rucksack verschwinden.
Am Lindberger Schachten (auf ca. 1150 m) öffnete sich der Blick über die zum Teil mit dichtem Blaubeergestrüpp und einzelnen uralten Ahornbäumen bewachsene Hochfläche zu den Gipfeln des Kleinen und Großen Rachel im Süden. Zeit für eine kleine Stärkung, auch in Form von einer Handvoll Blaubeeren!
Von hier ging’s weiter auf schmalem Bergpfad, einige Male einen kleinen Bach querend, durch einen wunderschönen lichtdurchfluteten Buchenwald. Die Markierungen an den Bäumen wiesen den Weg nun auch als Teil des hier vorbeiführenden Goldsteigs und des Europäischen Fernwanderweges E 6 aus. Am Ende dieses Wegabschnitts ließen unzählige umgestürzte, abgesprengte und schon dürr gewordene Fichtenstämme die rauen Wetterbedingungen hier auf den Höhen des Bayerischen Waldes erkennen, aber die Naturverjüngung mit vorwiegend kleinen Laubbäumen ist in vollem Gange.
Nach dem Überqueren einer Kiesstraße war das Gebiet des Zwieseler Filzes erreicht. Gleich am Anfang begrüßte die Wanderer ein idyllischer Moorsee, der im Sonnenlicht glänzend unweigerlich zum Verweilen, wenigstens für ein paar Minuten, einlud.
Zurückblickend dominierte der kahle Hang des Hirschgesprengs mit seinen grauen Baumstümpfen, die trostlos zum Himmel ragten, die Landschaft.
Nah an der Landesgrenze zu Tschechien ging es nun ca. 6 km in Richtung Süden. Filze und Schachten wechselten sich ab: der Kohlschachten, der Latschenfilz mit dem dunklen, von niedrigen Latschen eingerahmten Latschensee bis zum offenen Hochschachten, der zwar voll in der Sonne lag, aber über den ein unerwartet frischer Wind strich. Von hier hatte man bei der Brotzeit den Arber voll im Blick.
Auf massiven Bohlenstegen kamen die Wanderer trockenen Fußes und naturschonend durch ein Meer von rotleuchtenden Heidelbeerbüschen, lilagrauem Heidekraut, vorbei an verschiedenen Arten von Moormoosen, kleineren Moortümpeln und Latschengestrüpp. Nadelbäume rahmen die weiten, offenen Schachten mit dem Borstgras ein, mittendrin stehen uralte knorrige Ahorne oder Buchen, unter denen die Weidetiere früher Schutz fanden. Statt der Pestwurz wiesen nun die Schilder mit dem Borstgras den weiteren Weg.
Nach dem Almschachten und dem Verlorenen Schachten zweigte man zuerst auf Waldpfaden, dann auf der Forststraße Richtung Trinkwasserspeicher Frauenau ab.
Eifrige Schwammerlsucher fanden mit geschultem Auge unter dem Gras und Moos am Wegrand einige brauchbare Speisepilze. Besonders fielen aber bei dieser Wanderung die rotbehüteten Fliegenpilze in verschiedenen Entwicklungsstadien auf. Immer wieder waren sie, meist in Gruppen stehend, zu entdecken!
Am etwa 2 km langen Speichersee vorbei, in den der Kleine Regen und der Hirschbach fließen, war es nicht mehr weit zurück nach Buchenau, wo sich die Wanderer im gemütlichen Gasthaus mit Kaffee und Kuchen für die Ausdauer auf der 20 km langen Strecke belohnen konnten.
Nach knapp zweistündiger Fahrt wurde Moosburg wieder ganz entspannt erreicht.