Osser

Bergtour zum Kleinen und Großen Osser im Bayrischen Wald

 

Zu der letzten gemeinsamen Bergtour der Saison mit einem fast vollbesetzten Bus ging es am Sonntag, 14.10.2018, nach Lam im Bayr. Wald. Ziel war der Kleine (1266 m) und der Große Osser (1293 m), Grenzberge zwischen Bayern und Böhmen.

Nach der gut zweistündigen Anfahrt wurde der Weg von der Ortsmitte aus Richtung Kleiner/Großer Osser zum Wallfahrtskirchlein Maria Hilf eingeschlagen. Auf einem sonnendurchfluteten Hohlweg im Wald ging’s leicht bergan und bald konnte man zwischen den Bäumen das Kirchlein samt zugehörigem Gasthaus entdecken. Gerade wurde zum Gottesdienst am Patroziniumssonntag eingeladen und viele einheimische Kirchgänger eilten herbei.

Die Moosburger Wanderer strebten nach einem kurzen Besuch zunächst aber auf dem Grüner-Weg den noch einige Kilometer entfernten Berggipfeln zu. Durch den Hopfenwald wurde bald der Osserparkplatz auf dem Sattel erreicht, von dem aus der Weg weitaus frequentierter war als bisher. Bald passierte man linkerhand eine Infotafel über den Teufelstritt und einen Stein, welcher der Sage nach einen Hufabdruck des Teufels höchstpersönlich zeigt. Weiter ging’s durch lichten Fichtenwald, durchsetzt mit schon gelbverfärbten, zum Teil noch jungen Buchen. Die Sonne gleißte zwischen den senkrecht aufragenden Baumstämmen hindurch, zerfressene Fliegenpilze säumten den Weg. Wer nun geglaubt hatte, der Bayr. Wald wäre gemächlich zu durchwandern, sollte sich aber spätestens beim Anstieg zur Osserwiese eines Besseren belehrt wissen. Zügig und auf für ein Mittelgebirge steilem Weg wurde die große baumfreie Osserwiese erreicht, von deren jahrhundertelanger Nutzung als Weide (Schachten) Heidelbeere, Heidekraut und Borstgras zeugen.

Von hier reicht der Blick weit über den Lamer Winkel, hinunter nach Lam und zum Hohen Bogen. Für den Weiterweg grüßte auch schon der felsige Gipfelaufbau des Kleinen Ossers mit dem Gipfelkreuz herunter.

Auf großen griffigen Felsplatten konnte man den Gipfel ohne Schwierigkeiten in leichter Kletterei erreichen. Hier oben war, bedingt durch das herrliche Herbstwetter, schon allerhand los; vor allem Einheimische genossen mit Kind und Kegel einen Sonntagsausflug auf ihre Hausberge.

Das nächste Ziel, der Große Osser im Osten, zeigte sich bereits zum Greifen nah! Hinunter wieder über die Felsblöcke war es nur ein kurzer, aber eindrucksvoller Weg über Felstreppen, verschlungenes Wurzelwerk, vorbei an den aufgestellten Wurzeltellern umgestürzter Baumriesen und schon morschen Baumstümpfen zur Osserkapelle oder Künischen Kapelle, die erst 1986 zum Gedenken an verstorbene Mitglieder des Waldvereins Sektion Lam errichtet worden war.

Hier befindet sich auch ein alter Grenzstein aus dem Jahre 1772 mit dem Wappen der Bayern, der früher direkt an der Grenze aufgestellt war.

Nach ein paar Kehren auf sandigem Untergrund, vorbei an dem Rohbau des neuen schmucken Hauses der Bergwacht, musste man den Felsgipfel des Großen Ossers aufgrund des sonntäglichen Besucheransturms mit Gegenverkehr meistern. Mit etwas Geduld konnte man sich dann kurz für ein Foto unters Gipfelkreuz stellen. Die weitreichende Aussicht auf den Arber, den Großen Falkenstein, den Großen Rachel und über den Böhmerwald war überwältigend!

Auf dem darunterliegenden Osserschutzhaus wurlte es bei dem sonnigen Wetter vor Ausflüglern, so dass sich die Moosburger Wanderer ihre mitgebrachte Brotzeit etwas abseits schmecken ließen.

Nach ausgiebiger Rast, den nassgeschwitzten Rücken wieder getrocknet, verteilte sich beim Rückweg die große Gruppe auf zwei Abstiegsvarianten, um sich über den Panoramaweg und das Himmelreich wieder in Lam, einem gepflegten Bayerwaldort mit lebendiger Gastronomie, den Kleinen Osser und den Hohen Bogen im Blick, den Arber nicht weit, zu einer gemütlichen Einkehr zu treffen.

Etwas verwirrend erschien manchem beim Abstieg die Wegkennzeichnung „La/Lo“ (für Lam/Lohberg). Man musste schon eine gute Orientierungsgabe und eine genaue Karte haben, um sich bei den unteren, mehrfach verzweigten Wegabschnitten zurechtzufinden!

Dieser wunderschöne Herbsttag war wirklich die Krönung des langsam zu Ende gehenden Bergjahres!

 

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3 Tagestour Südtirol

Rosskopf

Sonntagstour auf den Rosskopf

Voller Vorfreude starteten 39 Bergwanderer aus Moosburg und Umgebung am 17. 6.2018 mit dem Bus zur Bergtour auf den Rosskopf am Spitzingsee. Ziel war es, die angekündigten fünf Gipfel bei der aussichtsreichen Rundtour zu schaffen.

Gestartet wurde am Parkplatz der Stümpflingsesselbahn. Auf breitem Weg, etwas oberhalb des Spitzingsees, erreichte man nach ca. 45 Minuten die Untere Firstalm.

Nach einem weiteren kurzen Anstieg war der Suttenstein (1398 m) erreicht, von wo sich zwischen den Bäumen ein Blick auf die beiden Schindergipfel über der Valepp bot.

Links einen Grashang hinauf und schon kam der Stümpfling (1506 m) in Sicht. Etwas unterhalb erwartete die Ankommenden die Bergstation der Stümpflingbahn, gegenüber die Jagahütt’n, die aber leider noch geschlossen hatte.

Nach einer kurzen Pause, das Gipfelkreuz des Rosskopfs schon in Sichtweite, ging’s mäßig steil nach oben zum Gipfel auf 1580 m. Üppig blühende Almwiesenblumen erfreuten längs des Wegs das Auge. Besonders Lilien- und Orchideengewächse wie Grüner Germer und Knabenkraut und natürlich jede Menge Hahnenfuß, Storchenschnabel, Flockenblumen, Vergissmeinnicht, Taubenkropf, Trollblumen, Frauenmantel, Geißfuß  – eine Vielfalt sondersgleichen, die sich hier heroben ungestört entfalten kann, zog immer wieder die staunenden Blicke auf sich.

Nach einer umfassenden Rundumschau auf die umgebenden Berge (Brecherspitz, Wallberg, Risserkogel, Blauberge, die beiden Schinder, Rotwand, Taubenstein) und Seen (Schliersee, Tegernsee, Spitzingsee und den kleinen Grünsee) ließ man sich unterm Gipfelkreuz die Brotzeit schmecken.

Der Tourenleiter schickte immer wieder prüfende Blicke gen Himmel und die wechselnden Wolkenformationen, aber schließlich wurde die Kammwanderung Richtung Süden fortgesetzt. Ein wunderschöner Pfad führte an der Bergflanke unter alten Fichten entlang, gesäumt von üppigem Grün aus Farnen, Heidelbeerbüschen, Glücksklee und den riesigen Blättern der Pestwurz – einem Meer in Grün!

Nachdem der Rotkopf (1602 m) und der nächste Abzweig ins Tal erreicht waren, entschloss sich ein Teil der Gruppe zu einem gemütlichen Abstieg, die anderen hatten noch den Stolzenberg (1609 m) als Ziel.

Zum Glück war es weitgehend trocken, so dass die Steige abwärts im Wald- und Wiesengelände gut zu bewältigen waren, aber die anschließende, relativ steil hinunterführende Zufahrtsstraße zu den Haushamer Almen, strapazierte die Knie- und Fußgelenke dann doch spürbar.

Im Tal angekommen, lockte alle die Albert-Link-Hütte, eine Alpenvereinshütte, am Rande des Valeppalmgeländes mit ihrer großen Terrasse zu einer gemütlichen Einkehr. Nach einem kurzen Abstecher an den Spitzingsee oder auch auf direktem Weg über das freie Almgelände erreichten die Moosburger Bergwanderer wieder den Bus zur Heimfahrt.